2 Different

Klavierduo Rossana Piccini und Claudia Giesen

Die Pianistinnen Rossana Piccini und Claudia Giesen bilden zusammen das Klavier Duo ‚2 Different‘. In dieser Formation erforschen sie gemeinsam das Repertoirefeld für diese etablierte Besetzung und finden immer begeisterte Zuhörer. 20 Jahre Bühnenerfahrung sind das Fundament und die Stärke des Klavierspiels beider Künstlerinnen. Die riesige klangliche Bandbreite dieser Besetzung trifft auf zeitgemäße Qualitäten. Es entstehen immer mehr ‚eigene‘ Programme, die von den Parametern Improvisation und eigene Arrangements von Claudia Giesen geprägt sind. Ihr Jazz-Studium befähigt sie dazu, aus dem gesamten Musikvorrat zu schöpfen und nach den Bedürfnissen des Duos zu formen und auszugestalten. So entstanden Programme wie ‚Tango Reflexion – eine Reise von Buenos Aires nach Rio zwischen Nostalgie und Moderne‘ und ‚Parfum de Paris – zwei Klaviere im Spiel von Schatten und Licht zwischen impressionistischer Klangfarbe, Chanson und Improvisation.‘



Programme 2025/2026/2027

Tango Reflexion – Zwei Klaviere im Gespräch

Zwei Klaviere. Zwei Stimmen. Ein Tanz aus Klang, Spannung und Sehnsucht.

In „Tango Reflexion“ begegnen sich Tradition und Moderne – ein musikalischer Dialog, in dem sich die Wurzeln des Tangos mit improvisierten Elementen und Passagen zu einer neuen Perspektive verweben. Die beiden Klaviere treten in einen lebendigen Austausch: mal als Echo, mal als Kontrast, mal als verschlungene Einheit.

Zwischen den Komponisten Heiter Villa-Lobos und Astor Piazolla entsteht ebenfalls eine Verbindung. Von Buenos Aires nach Rio de Janeiro geht die Reise mit Kompositionen dieser beiden großartigen südamerikanischen Komponisten. Es entstehen Momente voller Intensität, Zärtlichkeit und Rebellion – auch durch freies Spiel und Eigenkompositionen des Duos. Ganz im Geist eines Genres, das selbst ständig im Wandel war und ist.


Parfum de Paris – Ein Konzert für zwei Klaviere

Ein zarter Hauch von Lavendel, der Duft von regennassem Pflasterstein, das bunte Treiben an der Seine – Parfum de Paris ist eine musikalische Einladung in das Herz Frankreichs.

Dieses Konzertprogramm verbindet die klangliche Raffinesse der französischen Moderne mit der lebendigen Seele des Pariser Chansons. Es spannt einen Bogen von der impressionistischen Leuchtkraft Claude Debussys, über die elegante Ironie Francis Poulencs bis hin zur orchestralen Opulenz Maurice Ravels – alles in der besonderen Besetzung für zwei Klaviere, die sowohl Intimität als auch orchestrale Fülle erlaubt.

Doch Paris wäre nicht Paris ohne seine Chansons: kleine Geschichten über Liebe, Melancholie, Leichtigkeit und Rebellion – vertont mit einem Augenzwinkern oder einem bittersüßen Lächeln. In diesem Konzert erklingen sie in neuer Form: instrumental, frei interpretiert, manchmal neu erfunden, stets im Geiste der Improvisation.

Die beiden Pianistinnen Rossana Piccini und Claudia Giesen brechen klassische Strukturen auf und begegnen ihnen mit spontaner Musikalität. So entstehen Klangbilder, die in jedem Moment neu gemalt werden – wie der flüchtige Duft eines Parfums, das Erinnerungen weckt und gleichzeitig neue Träume entstehen lässt.


Sphären im Wandel – Die Planeten von Gustav Holst reimagined

Gustav Holsts Die Planeten (1916–1919) zählen zu den ikonischen Orchesterwerken des 20. Jahrhunderts – mächtig, archaisch, geheimnisvoll. In dieser Aufführung wird das Werk in der Fassung für zwei Klaviere und Live-Elektronik neu erfahrbar. Die originale Suite wird dabei nicht nur in ihrer klanglichen Essenz bewahrt, sondern durch moderne Mittel neu beleuchtet. Es ist keine Reduktion auf Tasteninstrumente – vielmehr öffnet sich das Werk in Richtung Gegenwart: Klavierklänge verschmelzen mit elektronischen Texturen, Improvisation trifft auf Komposition, und neue Bedeutungsräume entstehen. Holsts musikalisches Sonnensystem wird nicht nur umrundet – es wird neu kartiert.

Mit der Kombination von zwei Stage Pianos und einer elektronischen Klangebene entstehen neue Dimensionen – sei es durch Soundscapes, Live-Processing oder raumgreifende Effekte. Die Elektronik kann dabei atmosphärisch erweitern, Kontraste schärfen oder kosmische Räume öffnen, die Holst vielleicht geahnt, aber noch nicht realisieren konnte. Es entsteht eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit Holsts Planeten, bei der die Musik nicht nur interpretiert, sondern in Echtzeit kommentiert, erweitert und weitergedacht wird. Zwei Pianisten – und die Elektronik – treten in einen lebendigen Dialog mit Holsts Klanguniversum.

Die sieben Stücke der Suite befassen sich jeweils mit einem Planeten. Der achte Planet im Sonnensystem ist die Erde, die hier symbolisch als Ausgangspunkt für den Blick auf die anderen Planeten steht. Ein Planet steht atmosphärisch im Fokus, dazu entstehen Zwischenstücke, die den Blick auf die entfernten Verwandten reflektieren. Manche Planetenstücke werden einfach weitergesponnen und stellen so eine moderne Fortsetzung dar. Ein Mittel für diese musikalische Auseinandersetzung sind Computerprogramme von Tobias Giesen, die live gespielte Motive aufgreifen und neu verarbeiten.


Hörbeispiele aus 2024

Mozart – Sonate D-Dur für zwei Klaviere – Allegro con spirito
Darius Milhaud – Scaramouche